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Geschichte

Geschichte

Chronik der Berufsbildenden Schulen Rotenburg 

1850 - 1900

1850
In Rotenburg finden sich erste Initiativen für eine gewerbliche Fortbildungsschule in einem Briefwechsel zwischen dem Rotenburger Rechtsanwalt Dr. von der Horst und dem Rotenburger Magistrat in den Jahren 1850/1851. Die Stadtverwaltung will dem Beispiel anderer Orte im Königreich Hannover folgen
und einen Unterricht für junge Leute nach der Konfirmation einführen. Die Einrichtung einer Fortbildungsschule wird befürwortet, zu einer Gründung der Schule kommt es aber offenbar nicht, weil die Frage der Finanzierung nicht geklärt werden kann.

1876
Auf den Erlass des preußischen Königs hin, in Rotenburg eine ländliche Fortbildungsschule zu errichten, legt der Rotenburger Magistrat den Entwurf eines Statuts vor, das vorsieht, „Jünglingen, nachdem sie die Volksschule verlassen, noch ferner die Gelegenheit zu bieten, sich fortzubilden“. Da der Unterricht unentgeltlich erteilt werden soll, die Gemeinde die Kosten aber nicht tragen will, scheitert auch dieser Versuch.

1884
Auf eine dringende königliche Verfügung hin wird vom Magistrat berichtet, dass „von den hiesigen Meister der Bauhandwerker-Innung im Januar dieses Jahres eine Gewerbeschule ins Leben gerufen ist, welche von dem Rektor Drecktrahe in Rotenburg geleitet und von etwa 20 Schülern besucht wird.“ Es bleibt unklar, wie lange diese Fortbildungsschule besteht, sieben Jahre später ist sie jedenfalls nicht mehr da.

1892
Trotz einer in der Gewerbeordnung vom 1. Juni 1891 festgelegten Verpflichtung zum Besuch einer Fortbildungsschule und eines entsprechenden Erlasses des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe vom 10. August 1891 lehnt der Rotenburger Magistrat am 16. August 1892 zum wiederholten Mal aus Kostengründen die Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule ab.

1900 - 1950

1901
Die Handwerkskammer Harburg wünscht die Forcierung einer Fortbildungsschule in Rotenburg, da die Lehrlinge den Anforderungen der Gesellenprüfung teilweise nicht genügten. Der Magistrat ist nun offenbar bereit, die Schule ins Leben zu rufen.

1902
Die Satzung einer Fortbildungsschule ist fertig, die Finanzierung ist gesichert und ein detaillierter Lehrplan liegt vor.

1903
Nachdem die Satzung in Stade genehmigt wurde, findet (auf Einladung vom 7. November) am Mittwoch, dem 11. November um 20 Uhr im Saal des Gastwirts Eggers (Bollings Hotel) die Eröffnung der gewerblichen Fortbildungsschule in Rotenburg statt.

1904
In einer Anzeige des Magistrats im Rotenburger Anzeiger vom 1. Februar werden die Lehrlinge aufgefordert, zum Unterricht zu erscheinen, der allerdings zunächst noch außerhalb der Arbeitszeit der Lehrlinge liegt.

1907
Für alle gewerblichen Fortbildungsschulen in den preußischen Ländern werden am 28. Januar „Grundsätze für die Erteilung des Zeichenunterrichts“ herausgegeben, die einen ersten vereinheitlichten Lehrplan darstellen.

1909
Der Unterricht in den Fortbildungsschulen wird zunächst nebenamtlich von Volksschullehrern erteilt. In einem ministeriellen Erlass vom 11. Dezember wird neben Einführungskursen die Heranziehung von „pädagogisch begabten und methodisch gewandten Praktikern (Technikern oder Handwerksmeistern)“ vorgeschlagen.

1911
Am 29. März des Jahres erlässt der Magistrat ein Statut, das die Pflicht zum Besuch der Fortbildungsschule für alle in diesem Bezirk dauerhaft beschäftigten gewerblichen Arbeiter, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, deutlich macht. Die „Bestimmungen über Einrichtung und Lehrpläne der gewerblichen Fortbildungsschulen vom 1.7.1911“ bilden die Grundlage für den künftigen
Unterricht.
An den Fächern und an der Forderung, dass der gesamte Lehrstoff einen unmittelbaren Bezug zum Beruf haben soll, lässt sich nun das Verständnis der Berufsschule als berufsbegleitende Schule ablesen. Ist die Fortbildungsschule vor 1911 nur eine Art verlängerte Volksschule, so soll die Berufsschule nach 1911 eine Ergänzung der Lehre sein.

1919
Im § 145 der Weimarer Verfassung ist die Berufsschulpflicht festgelegt, aber erst durch das preußischen „Gesetz betreffend die Erweiterung der Berufsschulpflicht“ vom 31. Juli 1923 wird die Frage der Berufsschulpflicht grundsätzlich geklärt.

1932
Der Gewerbelehrer Friedrich Hass wird Leiter der Städtischen Berufsschule Rotenburg. Er ist der erste voll ausgebildete hauptamtliche Berufsschullehrer im Kreis Rotenburg.

1936
Berufsschulleiter Hass wendet sich in einem Brief an den Rotenburger Bürgermeister und weist auf die Überbelastung der Lehrer hin, beklagt das Fehlen hauptamtlicher Lehrkräfte, die Überfüllung der bestehenden Klassen und den Raummangel.

1938
Mit dem Reichsschulpflichtgesetz wird erstmals den Landkreisen das recht zugesprochen, von sich aus Berufsschulsatzungen zu erlassen und Berufsschulen einzurichten. Damit wird den Landkreisen die Übernahme einer Kulturaufgabe empfohlen, die über die Leistungsfähigkeit der Einzelgemeinde hinausgeht.

1943
Am 1. April entsteht die Kreisberufsschule durch die organisatorische Zusammenlegung der örtlichen Berufsschulen Rotenburg, Visselhövede, Scheeßel und Sottrum, wobei die Schulstandorte aber erhalten bleiben. Die Kreisberufsschule besteht zunächst aus einer gewerblichen und einer kaufmännischen Abteilung.
Mit der Leitung der Schule wird Gewerbeoberlehrer Hass betraut, der bisher die Städtische Berufsschule in Rotenburg geleitet hat. Hass wird noch im selben Jahr zum Kriegsdienst eingezogen, Volksschullehrer Hühn übernimmt daraufhin die Leitung der Schule.

1945
Anfang 1945 wird der Unterricht kriegsbedingt eingestellt. Mit Schreiben vom 19. Oktober 1945 teilt der Regierungspräsident den Landräten und Bürgermeistern seines Bezirkes mit, dass die britische Militärregierung sich bereit erklärt habe, die Genehmigung zur Wiedereröffnung von gewerblichen, kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Berufsschulen zu erteilen.

1946
Am 4. Februar wird der Unterricht unter Leitung von Herrn Hühn wieder aufgenommen. In den Räumen der Volksschule an der Wallbergstraße wird zunächst eine Klasse im Nahrungsmittelgewerbe eingeschult, im Herbst kommt eine kaufmännische Klasse hinzu.

1947
Berufsschuldirektor Fritz Törring wird neuer Leiter der Kreisberufsschule.

1950 - 2000

1950
Törring berichtet über die Raumnot an der Wallbergstraße, plädiert für einen zentralen Neubau in Rotenburg und argumentiert mit langfristiger Kostenersparnis bei Zusammenlegung aller Klassen in Rotenburg.

1953
Der Neubau der Kreisberufsschule in der Freudenthalstraße steht kurz vor seiner Vollendung. Am 9. Oktober 1953 zieht die Kreisberufsschule in das neue Gebäude an der Freudenthalstraße ein. Hier werden jetzt alle gewerblichen und kaufmännischen Lehrlinge beschult.

1965
Direktor Törring, Leiter der Kreisberufsschule, und Oberstudienrat Barz, Leiter der Kreishandelsschule und Stellvertreter Törrings, treten in den Ruhestand. Törrings Nachfolger wird Gewerbeoberlehrer Rieks.

1969
Am 16. März wird der Grundstein für den 1. Bauabschnitt des neuen Berufsbildungszentrums an der Verdener Straße gelegt. Zum 1. August 1969 wird der erste Jahrgang des Wirtschaftsgymnasiums eingeschult.

1970
Berufsschuldirektor Rieks geht als Oberschulrat nach Oldenburg. Die kommissarische Leitung der Schule übernehmen Studiendirektor Dietrich Kaiser und Studienrat Hans Kahmann.
Am 1. August wird ein kleiner Trakt mit drei Klassenräumen, Toiletten und einem kleinen Lehrerzimmer im Erdgeschoss des Neubaus an der Verdener Straße fertig gestellt. Die Bautätigkeit wird jetzt nicht mehr abreißen. Nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes werden weitere folgen. Feierliche Einweihungen wird es vorerst nicht geben, da bis 1981 immer nur Teilabschnitte eines gigantischen Schulkomplexes entstehen werden.

1972
Am 11. Januar wird Oberstudiendirektor Werner Garbow in sein Amt eingeführt. Sein Stellvertreter wird Studiendirektor Dietrich Kaiser.

1978
Studiendirektor Hans Kahmann wird Nachfolger des ausscheidenden Stellvertretenden Schulleiters Dietrich Kaiser.

1981
Die Berufsbildenden Schulen laden zum Tag der offenen Tür. Der 12 Millionen DM teure Erweiterungsbau wird am 15. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt. Mittlerweile werden rund 2700 Schülerinnen und Schüler von 130 Lehrenden unterrichtet.

1985
Studiendirektor Manfred Wendt wird Nachfolger von Hans Kahmann als Stellvertretender Schulleiter.

1989
Studiendirektor Ernst Schmidt wird Ständiger Vertreter des Schulleiters und löst damit Studiendirektor Manfred Wendt ab, der nach Lüneburg geht.

1994
Nach 22jähriger Dienstzeit tritt Oberstudiendirektor Werner Garbow in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Oberstudiendirektor Egbert Angrick.

1995
Der „Förderverein Berufsbildende Schulen Rotenburg e. V.“ wird gegründet.
Er setzt sich zum Ziel, die Schule bei der Wahrnehmung ihres Bildungsauftrages zu unterstützen, damit sie diesen effektiv umsetzen kann. Er setzt sich für eine zeitgerechte schulische Aus- und Weiterbildung ein, die zukünftigen Herausforderungen gewachsen ist.

Die durch Aufstockung des Seitenflügels entstandenen neuen Klassenräume werden ihrer Bestimmung übergeben. Die Landwirtschaftsabteilung zieht vom Weicheler Damm an die Verdener Straße um. Damit befinden sich jetzt endlich alle Abteilungen der Berufsbildenden Schulen unter einem Dach.

1996
Die BBS bekommt ein eigenes Schullogo. Nach einem Ideenwettbewerb entscheidet sich das Kollegium für das neue Signet, das modern und gleichzeitig zeitlos wirkt. Mit dem Blau wird die Leitfarbe des Gebäudes aufgegriffen. Die 6 Teilformen verkörpern die Abteilungen der Schule und ergeben zusammen in stilisierter Form die Abkürzung der Schule. Eine Teilform zeigt in eine andere Richtung; neben der Beständigkeit und Festigkeit der anderen Elemente, verkörpert es das Innovative und Unkonventionelle.

1997
Zum ersten Mal findet an den Berufsbildenden Schulen Rotenburg eine Blutspende-Aktion statt. Das Blutspende-Team des Deutschen Roten Kreuzes besuchte an zwei Tagen die Schule in der Verdener Straße. Viele Schüler/innen und Lehrkräfte folgten dem Aufruf, einen 500 ml-Beutel mit der lebensrettenden Flüssigkeit zu spenden.

1999
Die Berufsbildenden Schulen Rotenburg erhalten den Titel „Europaschule“ und feiern am 4. Juni ihr Europafest. Diese Auszeichnung bekommt die BBS Rotenburg als einzige von 28 Berufsbildenden Schulen im Regierungsbezirk.

2000 - heute

2000
Oberstudiendirektor Angrick geht als Schulleiter nach Northeim. Studiendirektor Ernst Schmidt wird kommissarischer Leiter der BBS Rotenburg.

Die BBS erhält aus Sponsorengeldern finanziert die erste Multimedialerninsel.

2001
Oberstudiendirektor Wolf Hertz-Kleptow wird Schulleiter der BBS Rotenburg.

2002
Der Ständige Vertreter des Schulleiters, Ernst Schmidt, tritt in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin wird Studiendirektorin Katharina Engelhardt.

2003
Im September wird der Erweiterungsbau mit Aula, Pausenhalle und Medienzentrum eingeweiht. Damit ist ein angemessener Rahmen gegeben für die Feierlichkeiten zur 100-Jahr-Feier der BBS Rotenburg vom 11. bis zum 14. November 2003.

Die BBS arbeiten an der Einführung des E F Q M – Modells zur Sicherung und kontinuierlichen Verbesserung der Qualität unserer Leistungen. Der Qualitätsverbesserungsprozess beginnt mit einer kritischen Selbstbewertung aller neun Kriterien des Modells, die zu konkreten Verbesserungsvorschlägen führt.